In Wilhelmshaven wird derzeit der bestehende Anleger am Voslapper Groden für den geplanten Umschlag von LNG (liquefied natural gas) ertüchtigt. Hierfür wurde das Planfeststellungverfahren bereits abgeschossen und die Bauarbeiten sind in vollem Gange. Die Baustelle selber wird durch ein hohes Polizeiaufgebot vor möglichen Anschlägen geschützt. Betreiber der Anlage ist die Firma Uniper.
Derzeit läuft der Antrag auf Erteilung einer wasserrechtlichen Erlaubnis zur Einleitung von Ab- und Prozesswässern. Die Anhörung ist hier zu finden. Ende der Eingabefrist ist der 19.10.2022. Ganz unten ist der Link auf die 28 Anlagen zum Antrag zu finden.
Die Presse berichtet auch in diesem Jahr über die Müllsammelaktion von Soltwaters. Daher sammeln wir in diesem Beitrag alle Veröffentlichungen. Links werden ggf. ergänzt oder können durch Zeitablauf ungültig werden.
Wenn ihr noch weitere Berichte habt, sendet uns bitte den Link oder eine PDF.
Gemeinsame Sammelaktion von Soltwaters e.V., Mellumrat e.V. und Nationalparkverwaltung auf Minsener Oog
Am Samstag, den 7. September 2019 säuberten 60 freiwillige Helferinnen und Helfer der Soltwaters e.V. Interessenvertretung der Wattfahrer in Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und dem Mellumrat e.V. den Strand von Minsener Oog von angeschwemmten Müll. Bereits 2016 und 2018 gab es gemeinsame Müllsammelaktionen auf der unbewohnten, an der Außenjade gelegenen Insel. Bis auf die Südspitze gehört Minsener Oog zur streng geschützten Ruhezone des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer. 2017 fand eine Sammelaktion auf Wangerooge statt.
Am vergangenen Samstag (07.09.) fand nun die vierte Müllsammelaktion erneut auf Minsener Oog statt. 17 Schiffe liefen die Insel bei bestem Herbstwetter an und ließen sich trockenfallen. Während des Niedrigwassers wurden der Strand vor allem von Tauen und Netzen befreit. Am Dünenfuß im Norden fand sich primär umfangreicher Hausmüll (Plastiktüten, Eimer, Plastik-Planen, Plastikflaschen, Sprayflaschen, Luftballonhalter, Textilien etc.), der so weit wie möglich aus dem Spülsaum gesammelt wurde. In 15 sogenannten BigBags befanden sich am Ende des Tages ca. 12 Kubikmeter Müll, darunter war ca. 1 Kubikmeter Müll aus den Containern der MSC Zoe, die Anfang Januar vor den Westfriesischen Inseln und Borkum 342 Container verlor. Erstmalig wurde der Müll per Hand und mit Handkarren an einen zentralen Sammelplatz transportiert; bei 15 BigBags und den zurückzulegenden Strecken eine zusätzliche Herausforderung. Der Abtransport des Mülls zum Festland erfolgt freundlicherweise durch die Reederei Warrings, den Transport zum Abfallzentrum organisiert Soltwaters e.V..
Für die Nationalparkverwaltung und den Mellumrat, der die Insel im Auftrag der Nationalparkverwaltung naturschutzfachlich betreut, stellt die gemeinsame Initiative mit Soltwaters e.V. eine gelungene Zusammenarbeit zum Schutz der einzigartigen Natur im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer dar. „Minsener Oog ist ein bedeutendes Rast- und Nahrungsgebiet für eine Vielzahl an Watvögeln sowie Brutbereich gefährdeter Küstenvogelarten wie bspw. der Zwergseeschwalbe“ erläutert Dr. Dietrich Frank vom Mellumrat e.V. „Meeresmüll birgt eine ernstzunehmende, oft tödliche Gefahr: Vögel und Meeresbewohner wie Wale und Robben verfangen und strangulieren sich an Netzen oder nehmen Müllteile als vermeintliche Nahrung auf“, ergänzt Dr. Gregor Scheiffarth von der Nationalparkverwaltung.
Gemeinschaftlich organisierte Müllsammelaktionen sollen konkret solchen fatalen Folgen vorbeugen sowie die Öffentlichkeit für diese weitreichende Problematik sensibilisieren und damit zur Plastikvermeidung anregen. Verbraucher sollten zum Beispiel auf Einwegverpackungen verzichten und beim Getränkekauf auf Mehrwegsysteme setzen. Unter den Freiwilligen befanden sich auch sechs Kinder, die begeistert mitgesammelt und vieles über den Naturschutz gelernt haben. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ablauf und Ergebnis der Aktion. Die Segler haben durch ihren tatkräftigen Einsatz gezeigt, dass ihnen die Natur am Herzen liegt“, resümiert Gerd Scheffler, aktives Soltwaters-Mitglied und Initiator des Freiwilligen-Einsatzes. Der Dank geht an alle freiwilligen Helfer, die mit Ihrem großen Engagement zum Erfolg der Müllsammelaktion beigetragen haben.
Meeresmüll – ein globales Umweltproblem
Etwa 600.000 Kubikmeter Müll liegen bereits auf dem Grund der Nordsee, 20.000 Tonnen Müll gelangen schätzungsweise jährlich hinzu. 70 % der Abfälle sinken zu Boden, von den restlichen 30 % wird etwa die Hälfte an den Stränden angespült, die andere Hälfte treibt an der Wasseroberfläche und in der Wassersäule. Pro 100 Meter Nordseestrand sind bis zu 389 Müllteile zu finden, 88,6 % davon aus Plastik. Plastik wird in kleinste Partikel zerrieben, die in der Nahrungskette angereichert werden mit im Umfang kaum abschätzbaren Folgen auch für uns Menschen. Die Reduzierung von Meeresmüll steht daher ganz oben auf der Agenda des niedersächsischen Meeresschutz-Programms.
Müll im Nationalpark Wattenmeer – am 07.09.2019 haben sich wieder ca. 60 Soltwaters Mitglieder und Freunde auf Minsener Oog getroffen, um die Insel wieder einmal vom Müll zu befreien. Das Wetter war erfreulicherweise auf unserer Seite. Es kamen bei der diesjährigen Müllsammelaktion ca. 12 Kubikmeter Müll zusammen. Hiervon konnten wir ca. einen Kubikmeter aus der Ladung der havarierten MSC Zoe zuordnen. Die Aktion von Soltwaters fand in Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung, dem Mellumrat und des WSA Weser-Jade-Nordsee statt. Besonderen Dank an die Reederei Warrings. Sie hat sich bereit erklärt, den Mülltransport zum Festland zu übernehmen.
Anreise
Der Start erfolgt für uns gegen 7 Uhr morgens, damit wir rechtzeitig auf Minsener Oog ankommen. Die Schwalben machen es uns vor. Sie sammeln sich auch gerade. Vorher wurden noch schnell 120 Brötchen vom Bäcker geholt, damit uns für unsere anstrengende Aufgabe auch ausreichend stärken können. Während der Überfahrt wurde daher fleissig geschmiert.
Wir müssen in diesem Jahr den Müll an einem Sammelpunkt zusammentragen. Daher benötigen wir Bollerwagen zum Transport.
Vorbesprechung
Nach und nach trudeln die Schiffe mit den fleißigen Helfern ein. Es sind 17 Boote mit ca. 60 Personen, die helfen möchten, die Insel vom Müll zu befreien. Wir versammeln uns, um die Durchführung zu besprechen. Mit vor Ort sind auch Vetreter von der Nationalparkverwaltung es des Mellumrats. Wir stärken uns erst einmal mit den geschmierten Brötchen. Der Wetterbericht deutet an, dass wir gegen MIttag mit Regenschauern rechnen müssen. Ansonsten hat der Wind aber erfreulicherweise nachgelassen.
Wir teilen uns in 4 Gruppen auf. Jeweils ein Gruppe für die Ost- und Westseite. Dann eine Gruppe mit Werkzeugen für die Schienen im Norden und die letzte Gruppe für den südlichen Bereich.
Zum Transportdienst an den Bollerwagen melden sich 8 Freiwillige. Diese sollen die halb gefüllten BigBags zum Sammelpunkt bringen.
Müll aus der Havarie der MSC ZOE
Wir wurden gebeten, die Teile, die sich der Havarie der MSC Zoe vom 02. Januar 2019 zuordnen lassen, gesondert zu sammeln. Dies ließ sich jedoch nicht so einfach bewerkstelligen. Daher haben wir zwischdurch stichprobenartig registriert, was an Müll auf diesen Zwischenfall zurückzuführen ist. Zuordnen konnten wir hier Spoiler/Stoßstangen für PKW, Kissen, Plastikblüten bzw. ganze Blumen, Seidenblumen, Helm und Schlafsack. Durch die Größe der Teile läßt sich ca. ein Kubikmeter des von uns gesammelten Mülls auf die die Havarie zurückführen.
Mülltransport
Wir hatten es uns deutlich einfacher vorgestellt, den Müll am Sammelpunkt zusammen zu tragen. Es hat die Beteiligten extrem viel Kraft gekostet, den Müll zu transportieren. Daher müssen wir für das nächste Mal unbedingt eine andere Lösung finden. Bei dieser Müllsammlung war die Transportaktion notwendig, da uns die Reederei Warrings den kostenlosen Abtransport des gesammelten Mülls zum Festland zugesagt hatte.
Es ist nicht nur eine Person zum Ziehen notwenig. Zwei weitere werden zum Schieben benötigt. Sie müssen auch das Gleichgewicht halten.
Daher an dieser Stelle noch einmal einen herzlichen Dank an diese Helfer.
Fazit
Wir haben am Sammelplatz die halb gefüllten BigBags zusammengeschüttet. Zum Schluß stehen hier jetzt 15 gefüllte BigBags mit ca. 12 Kubikmeter Inhalt und ein gefüllter Kanister. Der Inhalt ist wahrscheinlich giftig. Der Müll wird dann in den nächsten Tagen abgeholt.
Es bleibt zu sagen, dass wir ohne den Transport noch einmal locker drei bis vier Kubikmeter mehr gesammelt hätten. Und es ist noch sehr viel Müll liegen geblieben.
Wir sind uns hier mit der Nationalparkverwaltung einig, dass wir auch im nächsten Jahr diese Sammelaktion unbedingt fortsetzen müssen und werden.
Wir möchten mit der Müllsammelaktion bewirken, dass jeder Wassersportler hinsichtlich seines eigenen Verbrauchsverhaltens sensibilisiert wird und auch beim Strandspaziergang auf seine Umgebung achtet und Müll aufsammelt. Dieses ist aber nicht ungefährlich. Es kann sich dabei auch mal um Gift oder Munitionsrückstände handeln.
Daher möchten wir an dieser Stelle noch einmal auf unsere Richtlinie zur Plastiksammlung verweisen
Dieses Jahr ist es 10 Jahre her, dass dem niederländischen und deutschen Teil des Wattenmeeres die Auszeichnung Weltnaturerbe verliehen wurde. Dänemark folgte 5 Jahre später.
Um dieses 10-jährige Jubiläum zu feiern wurde im Rahmen der trilateralen Zusammenarbeit beschlossen, etwas Besonderes zu veranstalten. Es wurden von den Nationalparkverwaltungen und weiteren Organisationen zwei Fahrradtouren entlang des Wattenmeeres organisiert, die sich in Wilhelmshaven treffen. Eine Tour führt von den Niederlanden nach Wilhelmshaven und die andere Tour von Dänemark nach Wilhelmshaven.
Soltwaters wird auch wieder in diesem Jahr auf der KlarSchiff zusammen mit dem Landesverband Motorbootsport Niedersachen (LMN) einen Gemeinschaftsstand haben. Ihr findet uns – wie im letzten Jahr – im Foyer der Stadthalle Bremerhaven.
Wir werden in diesem Jahr exemplarisch zeigen, was wir während unserer Müllsammelaktion auf Minsener Oog gefunden haben. Ausserdem werden wir ebenfalls über den aktuellen Stand zur Befahrensregelung im Wattenmeer berichten. Darüber hinaus widmen wir uns natürlich auch dem Thema Ankern und Trockenfallen im Watt. Dies ist insbesondere für Neulinge im Revier immer eine spannende Frage.
Am 09.02.2019 trafen sich in den Räumen der Wirtschafts- und Sozialakademie in Bad Zwischenahn trafen gut 70 Mitglieder des Soltwaters e. V., um die Informationen über die Aktivitäten des vergangenen Jahres von den Vorstandsmitgliedern zu hören.
Iris Bornhold, die erste Vorsitzende von Soltwaters,
berichtete unter anderem über die unterschiedlichen Vorträge und Versammlungen
an denen sie und die weiteren Vorstandsmitglieder teilgenommen haben.
Erfreulich ist, dass die Mitgliederzahl bei Soltwaters zugenommen hat und sich
jetzt auf ca. 330 Einzelmitglieder sowie 35 Vereine beläuft.