Wangerooger Wattfahrwasser wartet noch auf neue Priggen

Einige Schiffsführer haben es an den vergangenen Wochenenden unangenehm bemerkt, dass die Neubeprickung des Wangerooger Wattfahrwassers noch nicht durchgeführt wurde.

Von Wangerooge Ost kommend Richtung Wangerooge Hafen, hat sich im Bereich der 3./4. Wintertonne, im Laufe der Winterzeit eine Sandbank gebildet. Einige Wassersportler sind dort ca. 1 Std. vor bzw. nach Hochwasser hängen geblieben und mussten eine Zwangspause einlegen.

Eine telefonische Nachfrage beim WSA ergab, dass die neuen Priggen bereit liegen und in den nächsten Tagen ausgebracht werden können.

Wir gehen davon aus, dass die Mitarbeiter in den nächsten Tagen Zeit finden, den Priggenweg neu zu kennzeichnen und wir alle wieder gefahrlos dort fahren können.

Euer Soltwaters Team

Neue Befahrensverordnung für das Wattenmeer (NordSBefV) tritt in Kraft

Das Watt ist nicht mehr barrierefrei!

Pünktlich zum Saisonstart hat das Bundesverkehrsministerium verkündet, dass die neue Befahrensregelung mit Datum vom 28. April 2023 in Kraft tritt.

Neue Befahrensregelung im Wattenmeer? Warum das denn? Diese Fragen stellten sich viele Wassersportler vor ungefähr 10 Jahren, als die ersten Ideen und Infos der Nationalparkverwaltungen und der Gesetzgeber öffentlich wurden. Bislang galt und gilt (bis jetzt) die 3 Stunden Regelung, d. h. bis 3 Stunden vor bis 3 Stunden nach Hochwasser darf das Wattgebiet (Zone 1) mit Booten befahren werden. Diese für alle Wassersportler einfach umzusetzende und in unseren Augen gut bewährte Regelung sollte umgestoßen werden? Für viele von uns unverständlich, da Segler sich nach eigener Wahrnehmung an die geltenden Regeln im Wattengebiet halten und sich für den Umweltschutz engagieren (z.B. Müllsammlungen auf Minsener Oog). Beides eine gut funktionierende Kombination.

Die ersten Entwürfe der durch die Politik und der Nationalparkverwaltungen erarbeitete neue Befahrensverordnung sorgten für großen Protest, da die Wassersportler komplett aus dem Wattengebiet ausgeschlossen werden sollten, ohne hierfür eine konkrete Begrünung zu liefern. Um den kompletten Ausschluss der Wassersportler aus dem Wattengebiet zu verhindern, bildete sich 2015 aus den Reihen von Soltwaters Mitgliedern die „Arbeitsgruppe Befahren“.

Die 12 köpfige Gruppe von erfahrenen Wassersportlern aus dem Wattenrevier versuchte seither in vielen kleinen Schritten und Gesprächen mit den zuständigen Behördenmitarbeitern, den betroffenen Wassersportlern und den Nationalparkverwaltungen an einer möglichst für alle Parteien vertretbaren Regelung zu arbeiten.

Nach zahlreichen Diskussionen und Abstimmungen mit Beteiligten der Wassersport- und Naturschutzverbände wurde ein Referentenentwurf aus dem Bundesverkehrsministerium immer wieder angepasst, nicht immer mit Erfolg, denn am Ende wurden nicht alle von uns gewünschten Anker/Trockenfallplätze und Routen in die nun verabschiedete Befahrensverordnung übernommen.

Besonders betroffen sind Segler im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer: dort ist nun in etwa zwei Dritteln des trockenfallenden Watts zwar das Befahren bei Hochwasser erlaubt, das Trockenfallen allerdings verboten. Hier wurde der ursprüngliche Entwurf der Politik / Nationalparkverwaltungen fast komplett übernommen, als „Ausgleich“ wurde der Verbleib an einigen wenigen Punkte genehmigt. Für Schutz suchende Sportskipper könnte damit die Sicherheit in diesem Bereich in kritischen Situationen nicht mehr gewährleistet sein.

Auch in Niedersachsen sind jetzt fast die gesamten Küstenbereiche am Festland und auf den Inseln als „besondere Schutzgebiete“ ausgewiesen, wovon insbesondere die Kajakfahrer und Jollensegler betroffen sind.

An ausgewiesenen Plätzen ist es auch nach der neuen Verordnung weiterhin möglich zu ankern und trocken zu fallen. Auch können bestimmte „Traditionsrouten“ weiterhin befahren werden. Diese heißen jetzt Schutzgebietsrouten und ermöglichen das Befahren eines besonderen Schutzgebiets außerhalb von gekennzeichneten Fahrwassern. Hierzu gehört zum Beispiel auch die Blaue Balje östlich von Wangerooge.

Nach §8 Absatz 6 der neuen Verordnung ist es im Falle eines Seenotfalls, zur Vermeidung sonstiger Gefahren für Leib und Leben oder zum Ausweichen aufgrund eines herannahenden Gewitters mit Starkwindgefahr, erlaubt die Schutzgebiete zu befahren sowie sich dort auch aufzuhalten.

Der neuen Befahrensverordnung liegt ein Anhang bei, in dem auf mehr als 270 Seiten sämtliche Koordinaten der Schutzgebiete aufgelistet sind. Manuell wird sie wohl kein Segler in seine Seekarten übertragen können. Zwei ebenfalls beigefügte Übersichtskarten (Nordfriesisches Wattenmeer und Ostfriesisches Wattenmeer) lassen nur grob erkennen, wo was erlaubt oder verboten ist. In die amtlichen Seekarten sollen die Änderungen erst im nächsten Jahr übernommen werden. Das Papier, samt wuchtigem Anhang erscheint nicht nur optisch wie ein Beispiel für die bürokratische Überregulierung – angesichts einer zurzeit überschaubaren Anzahl an Wattfahrern, von denen zudem ein Großteil ohnehin die vorgegebenen Wattenwege und Fahrwasser nutzt, die von der Regelung nicht betroffen sind.

Die Regelungen schränken den Wassersport massiv ein. Mit der Notwendigkeit des weitergehenden Naturschutzes wurden sie von Anfang an begründet. Unsere oft gestellte Frage: „Welche Lebewesen in den neu ausgewiesenen Schutzgebieten besonders geschützt werden sollen?“ aber nie zufriedenstellend beantwortet. Keine Vogelart, deren Bestand gesichert werden soll und keine Notwendigkeit zu einem erweiterten Schutz der stets anwachsenden Robbenpopulation wurden für uns zufriedenstellend dargelegt. Unter der Bezeichnung „Besondere Schutzgebiete“ sammeln sich heute die früheren Vogelschutzgebiete, Pflanzenschutzgebiete (Seegrasflächen) und Robbenschutzgebiete.

Wir beobachten die Entwicklung nun weiter und engagieren uns für den Erhalt des Wattenmeeres, damit es auch zukünftigen Generationen erhalten bleibt. In zehn Jahren soll die Befahrensverordnung evaluiert und gegebenenfalls angepasst werden. All jene von uns in die Diskussion eingebrachten Punkte werden wir bis dahin im Hinterkopf behalten und uns bemühen, mit den beteiligten Naturschutzbehörden und -verbänden zu der Wahrnehmung zu gelangen, dass wir auch gemeinsam am Schutz des Wattenmeers arbeiten können und nicht isoliert und schlimmstenfalls gegeneinander.

Angesichts der ersten Entwürfe zur neuen Befahrensverordnung könnte die Situation für uns Wattfahrer weit schlimmer sein. In dieser Sache müssen von allen Seiten Kompromisse eingegangen werden. Dennoch: ein wenig mehr Verhältnismäßigkeit in der Freiheit und – mit Blick auf die Sicherheit der Wassersportler hätten wir uns gewünscht.

Unsere Belange im Punkt Sicherheit werden wir weiterhin im Blick haben und hierauf auch hinweisen, denn Schnellfähren, Offshore-Versorger und Horizontalbohrungen im Wattenmeer unterliegen zurzeit keinen großen rechtlichen Beschränkungen, sorgen aber auch für eine verminderte Sicherheit der Wassersportler und haben u. U. negative Auswirkungen für die Natur.

Euer Soltwaters Team

Neue Befahrensregelung im Wattenmeer verkündet

in einer kurzen Mail wurden wir am 27. April 2023 informiert, dass die Verkündigung der neuen Nordsee-Befahrensverordnung im Bundesgesetzblatt erfolgt ist.

Den Text sowie die Anhänge findet ihr im BGBl. 2023 I Nr. 113 unter dem folgenden Link: https://www.recht.bund.de/eli/bund/BGBl_1/2023/113

Die Verordnung tritt am Tag nach der Verkündung, also am Freitag, 28. April 2023 in Kraft.

Ihr könnt euch die neue Verordnung ansehen / durchlesen. Von unserer Seite wird die Verordnung jetzt geprüft.

Wir wünschen euch allen trotzdem ein schönes 1. Mai Wochenende

Euer Soltwaters Team

Müllsammlung September 2023

Eine gute Nachricht für alle Freunde der Müllsammlung auf Minsener Oog.

Die offiziellen Stellen haben das Datum Samstag, 9. September 2023 für unsere jährliche Müllsammlung bestätigt.

Die Tide läuft gut, so dass wir hoffen, das auch das Wetter an dem Tag mitspielt.

Wer sich jetzt schon anmelden möchte, gerne per E-Mail an scheffler-gerd@gmx.de . Weitere Infos kommen, wie immer zu einem späteren Zeitpunkt.

Nun wünschen wir euch erstmal einen guten Start in die neue Wassersportsaison und ein schönes Osterfest

Euer Soltwaters Team

Was ist mit den Vögeln passiert?

Wer in der letzten Zeit auf Helgoland angelegt und seine übliche Wanderung zu den Vogelfelsen gemacht hat, wird erschreckende Bilder im Kopf haben. Bei den sonst zahlreich an den Klippen brütenden Basstölpel sind an einigen Ecken nur noch verlassene Nester zu sehen.

Hier befinden sich unter anderem tote Jungvögel und auch wieder zahlreiche Reste von Fischernetzen, die die Vögel zum Nestbau gesammelt haben. Aber diesmal ist die Lage anders, nicht die Fischernetze sind an den verlassenen Nestern schuld. Die Vogelgrippe wurde eingeschleppt und fordert ihre Opfer.

Das ist total traurig, denn die Krankheit ist außergewöhnlich spät im Jahr eingetroffen, genau zur Brutzeit, wo viele Paare dicht an dicht auf dem Felsen hocken und ihre Jungvögel aufziehen. Hier infizieren sich meist die Elternvögel mit dem Virus und sterben. Dadurch verhungern die kleinen Jungvögel, weil die Eltern nicht mehr zum Füttern kommen. Die „Riffreporter“ haben einen lesenswerten und informativen Artikel zu diesem Thema geschrieben.

Leider sind nicht nur die wunderschönen Basstölpel von der Vogelgrippe betroffen, auch die seltene Brandseeschwalbe, die u. a. auf Minsener Oog brütet, ist massiv hiervon betroffen. Es werden immer wieder tote Vögel aufgefunden.

Die durch die Nationalparkverwaltungen veranlassten Untersuchungen zeigen, dass ein Großteil (die meisten) an der Vogelgrippe verstorben sind und nur ein kleiner Teil auf andere Art. Dieses könnt ihr auf der Seite der Nationalparkverwaltung Wattenmeer nachlesen, hier sind sehr informative Artikel veröffentlicht

Als Verhaltensmaßnahmen für uns alle gilt:
Die kranken bzw. bereits verendeten Tiere nicht berühren, da hierdurch das Virus weitergeschleppt werden kann. Die kranken Tiere können nicht gerettet werden, so schlimm es auch ist. Daher geht bitte nicht in die Nähe der Tiere!!! Wenn ihr einen Hund habt, haltet ihn bitte an der kurzen Leine, so dass er/sie nicht dorthin gelangen kann.

Informationen aus dem Revier

aus dem Sportschipper Mai 2022

Liebe Soltwaters Mitglieder,

jedes Jahr, kurz vor Beginn der Saison, lädt das WSA zu einer Gesprächsrunde ein. Hier werden aktuelle Themen aus dem Revier Weser-Jade-Nordsee besprochen.

Aufgrund der Corona Pandemie konnte auch dieses Jahr der Gesprächskreis lediglich als Online Konferenz stattfinden. Dafür standen wieder interessante Themen auf der Tagesordnung.

Volker Kölling, Redakteur beim Sportschipper hat hierzu wieder einen sehr schönen, informativen Bericht verfasst, den wir auf unserer Seite veröffentlichen dürfen.

Euer Soltwaters Team

Der „neue“ Steg in Fedderwardersiel ist im Wasser

Mit vereinter Kraft wurde der Stegbelag in der vergangenen Woche aufgebracht und die neuen Poller angebaut.

Am Wochenende trafen sich freiwillige Helfer, um den Steg wieder ins Wasser zu lassen.

Die Mühe hat sich gelohnt, der Steg ist wieder bereit. Soltwaters Mitglieder können dort für ein paar Tage / Nächte kostenfrei übernachten.

Aktuelle Berichte zu dem neuen Steg in Fedderwardersiel könnt ihr in der NWZ sowie im Sportschipper Juni 2022 finden.

Einen ganz herzlichen Dank an alle, die bei der Organisation und den Arbeiten geholfen haben.

Die Arbeit ist fast geschafft

Der „neue“ Soltwaters Steg in Fedderwarder Siel kommt am Wochenende wieder ins Wasser

In der vergangenen Woche war in Fedderwarder Siel am Hafen einiges los.
Unter der organisatorischen Leitung von Katja, war alles perfekt vorbereitet. Der Soltwaters Steg konnte mit Hilfe der Fischer an Land gehoben werden.
Hier wurden der alte Stegbelag und die Festmacherösen komplett entfernt und ein neuer Belag und neue Klampen angebracht.

Nun ist, dank der freiwillig helfenden Hände unserer Vereinsmitglieder, ein großer Teil der schweren Arbeit erledigt. Eine Pause ist angesagt.

Der nächste Kraftakt steht bevor, denn der neue Steg soll wieder ins Wasser gebracht werden. Hierfür müssen alle noch einmal all ihre Kraft aufbringen, denn der Steg ist nicht gerade ein „Leichtgewicht“.

Wir freuen uns und bedanken uns auf diese Weise bei den Helfern. Fotos, wenn der Steg wieder im Wasser ist, folgen.

Somit freuen wir uns auf eine neue tolle Wassersportsaison und auf viele Gäste am neuen Soltwaters Steg.

Euer Soltwaters Team

ACHTUNG – BAUSTELLE in Fedderwarden

Soltwaters Steg in Fedderwarden wird erneuert

Der Stegbelag unseres Soltwaters Stegs in Fedderwarden ist in die Jahre gekommen und muss erneuert werden

Für eine kurze Zeit, ca. 2 Wochen, ist der Steg an Land gebracht, um ihn mit einem schicken neuen Belag wieder für die nächsten Jahre fit zu machen.

Das Material steht für die Montage bereit. Wir werden euch über den Fortgang der Arbeiten informieren.

Anschließend steht er in neuem Look wieder für euch bereit, damit ihr ein paar schöne Tage hier zu verbringen könnt.

Für die, die es noch nicht wissen, das Liegen/Übernachten am Steg für Soltwaters Mitglieder ist kostenfrei. Dieses ist jedoch nicht als Saisonliegeplatz gedacht!!!

Euer Soltwaters Team

Erfolgreiche Müllsammelaktion auf Minsener Oog

Bei schönstem Wetter starteten um 8:00 Uhr die Schiffe in Hooksiel und Horumersiel, um die Besatzungen (ein Teilnehmer kam sogar aus Nordfriesland) zur Vogelschutzinsel Minsener Oog zu bringen. Etwa 2 Std nach Hochwasser konnten die Schiffe an der Südspitze der Insel vor Anker gehen, um mit ablaufendem Wasser trocken zu fallen. Die Besatzungen fuhren mit Schlauchbooten oder gingen zu Fuß weiter an Land, um sich dort ab 10 Uhr an der Informationstafel zu treffen. Hier wurden sie von den Mitarbeitern der Nationalparkverwaltung begrüßt und in den Ablauf der Aktion eingewiesen.

Hygieneplan – Covid19/Corona

Aufgrund der aktuellen Situation Covid 19/Corona wurde mit der Nationalparkverwaltung das von Soltwaters vorgelegte Hygienekonzept vorgestellt. Dieses sah u. a. vor, dass auf der Ostseite der Insel im Süden und Norden jeweils eine Trockentoilette mit Zelt aufgestellt wird. Die Idee mit den Trockentoiletten wurden von den Teilnehmern begrüßt und gerne angenommen.

Mit der Nationalparkverwaltung vereinbart war auch, dass 5 feste Gruppen gebildet wurden, die die Insel vom Müll befreien konnten. Ein Wechsel zwischen den Gruppen sollte unterbleiben. 2 Sammelgruppen waren im nördlichen Bereich der Insel tätig. In den Bereichen West, Süd und Ost haben jeweils eine Gruppe nach Müll gesucht.

Organisation

Drei Mitarbeiter der Firma Hirdes, die derzeit im Auftrag des Wasserstraßen- und Schifffahrtamtes Weser-Jade-Nordsee die Minsener-Oog-Umfahrung von Munitionsresten befreien, haben ebenfalls beim Einsammeln des Mülls mitgeholfen.

Die Gruppen wurden von den Organisatoren mit Bollerwagen und Sammelbeuteln sowie mit BigBags ausgestattet. Die Bollerwagen und Sammelbehälter wurden ebenfalls mit den Booten der Teilnehmer zur Insel gebracht. Zum Einsatz kamen ebenfalls Messer, Akkuflexgeräte und Zangen, ohne die zumindest die Schienen nicht vom Müll / Netzen, hätten befreit werden können.

Auch die Verpflegung der Sammler, bestehend aus 140 mit Wurst bzw. Käse belegten Brötchen und Wasserflaschen mussten mit den Booten an Land gebracht werden.

Der zurzeit übliche Mund-Nasenschutz durfte bei Arbeiten, bei denen der Abstand nicht eingehalten werden konnte, natürlich nicht fehlen.

Die gefüllten BigBags wurden mit den Bollerwagen zur Sammelstelle gebracht, an der die Reederei Warrings, als Partner der Müllsammelaktion, den Müll auf eigene Kosten zum Festland bringt. Hierfür möchten wir uns im Voraus bereits bei der Reederei bedanken. Geplant ist, dass der Müll vor den Herbststürmen abtransportiert wird, damit er sich nicht wieder verteilt.

Die mitgebrachten Bollerwagen zeigten sich nur bedingt als geeignet für den Transport der BigBags auf dem losen Sand, da sie immer wieder, aufgrund des Gewichts der Ladung, eingesackt sind.

So dauerte eine Tour, in der 3 bis 5 Personen die Bollerwagen gezogen und geschoben haben, vom Norden der Insel zum Sammelplatz ca. 45 Minuten. Dadurch ist wertvolle Sammelzeit verloren gegangen.

Ansonsten wurden die Sammler schnell fündig, so dass im Laufe des Tages insgesamt 19 BigBags (ca. 14m³) Müll zusammenkamen. Das ist ein Rekord gegenüber den vorhergehenden Sammlungen.

Der Großteil des angeschwemmten Mülls bestand wieder aus Müll aus der Fischerei bzw. Berufsschifffahrt und aus Touristen- und Haushaltsmüll. Auch eine Stoßstange konnte eingesammelt werden. Diese stammte noch von der Havarie der MSC Zoe im Januar 2019.

Vogelschutz in Gefahr

Da es sich bei Minsener Oog um eine Vogelschutzinsel handelt, ist es sinnvoll, diesen Müll regelmäßig zu entfernen, damit sich die Seevögel nicht darin verheddern und anschließend sterben.

Britta Schmidt von der Nationalparkverwaltung teilte mit, dass sich im Norden der Insel eine Brandseeschwalbenkolonie befindet. Die Brandseeschwalben nutzen zum Teil auch die Plastikteile als Nistmaterial für die Nester. Es wurden auf der Insel schon mehrere Vögel gefunden, die sich darin verheddert haben.

Netze und andere Plastikteile zerfallen nach einer langen Zeit in Mikroplastik, dass im Wasser von den Fischen, Vögeln mit der Nahrung aufgenommen wird. Durch den Verzehr der Fische gelangt das Mikroplastik am Ende in die menschliche Nahrungskette. Eine PET Flasche benötigt z. B. ca. 450 Jahre, um zu verrotten.

WEtteränderung

Das am Morgen tolle, sonnige Wetter änderte sich im Laufe des Tages, so dass die Sammler zum Ende der Aktion auch mit 3 Regenschauern und kräftig auffrischendem Wind zu kämpfen hatten.

Da das auflaufende Wasser aufgrund des auffrischenden Windes früher kam, musste die Aktion bereits gegen 15:00 Uhr beendet werden, damit die Sammler wieder sicher zu den Booten zurückkehren konnten. Die Bollerwagen, sowie die Toilettenzelte und die restliche Verpflegung mussten ebenfalls mit zurückgenommen werden.

Nachdem sich alle an Bord eingerichtet hatten und die Boote wieder aufgeschwommen sind, ging es bei starkem Wind mit teilweise heftigen Windböen zurück zu den Ausgangshäfen und somit nach Hause, wo sich alle Teilnehmer wieder erholen konnten.

Trotz der vielen Arbeit und Koordination im Vorfeld hat die Müllsammelaktion in diesem Jahr wieder viel Spaß gemacht und es hat sich gelohnt, da wir eine Rekordmenge an Müll einsammeln konnten. Auch für das kommende Jahr ist wieder eine Müllsammelaktion geplant und wir hoffen auch dann wieder engagierte und begeisterte Sammler auf der Insel begrüßen zu können.

Anmerkung: Einige der in diesen Text eingefügten Fotos sind von unserem Mitglied Markus Hibbeler aufgenommen worden.