Befahrensregelungen im Wattenmeer – Soltwaters Positionspapier

Liebe Mitglieder,

mehr als dreißig Jahre ist es her, dass durch Befahrensregelungen die Wattfahrt für Sportboote sehr eingeschränkt werden sollte. Damals gelang uns in langen Diskussionen mit der Nationalparkverwaltung und dem Verkehrsministerium ein Kompromiss, der bis heute besteht: Segler dürfen zu bestimmten Zeiten das Watt auch jenseits der Fahrwasser befahren, Schutzzonen ausgenommen. Das erlaubt uns nicht allein, schönere oder günstigere Routen und Ankerplätze zu wählen, sondern kann auch durchaus eine sicherere Fahrt ermöglichen, wenn es ruppig wird im Watt.

Wir alle kennen das: Nichts hält besser als ein gutes Provisorium. Allerdings gab und gibt es immer wieder Bestrebungen seitens der Nationalparkverwaltung, die Wattfahrt weiter einzuschränken und Schutzzonen zu erweitern.

Seit 2017 ist Soltwaters e.V. für das Bundesverkehrsministerium anhörungsberechtigter Verband bei Fragen zur Befahrensregelungen. Das bedeutet nicht, dass wir deutlich mitbestimmen können. Aber: beim Erlass neuer Befahrensregelungen ist das Einvernehmen aller Beteiligten Vorgabe des Ministeriums. Wir konnten 2017 mit Verweis auf zahlreiche Mängel im Antrag der Nationalparkverwaltungen einen solchen Konsens aller Beteiligten verhindern und damit den heutigen Status aufrecht erhalten. Seitdem haben wir Kontakte zu Abgeordneten und Fachleuten aufgebaut, unsere Broschüre zur sicheren Wattfahrt erstellt, Vereine mobilisiert und auf Bootsmessen informiert. Zusammen mit unserem Verhaltenskodex für Wattfahrer, der unser umfassendes Verständnis für die Schutzwürdigkeit des Watts und seiner Bewohner ausdrückt, und unseren regelmäßigen Müllsammlungen am Minsener Oog zeigen wir überzeugend auf, dass Mensch und Natur im Watt kein Widerspruch sein müssen.

Wie geht es weiter?

Weiterhin schwelen die Pläne zur Erweiterung der Schutzzonen. Schon für dieses Jahr waren neue Verhandlungen geplant, die aber pandemiebedingt zunächst zurückgestellt wurden. Für die nahe Zukunft bereiten wir uns auf zwei mögliche Szenarien vor. Das eine, einfachere, wäre der Verzicht auf weitere Verordnungen mit dem Hinweis auf ein fehlende Begründung für die weitergehende Schutzbedürftigkeit. Das andere wäre eine Zustimmung des Bundesverkehrsministeriums zu dem Antrag. Für den letzteren Fall haben wir bereits Rücklagen für Klagen und Kontakt zu einem versierten Anwalt aufgebaut. Wenngleich es auch kaum jemand bemerkt, bleibt es spannend.
In unserem neuen Positionspapier könnt ihr im Detail alles nachlesen.

Wir alle möchten das Wattenmeer weiterhin in den derzeit erlaubten Bereichen befahren dürfen. Soltwaters hält weiter gut Ausschau und zieht die Schoten dicht, wenn es gefragt ist. Wir freuen uns über Eure Unterstützung als Mitglieder und Vereine. Sagt das gern weiter, bitte. 

Eure Ursula Meer

Der Vorstand bekommt Unterstützung

Hallo liebe Soltwaters Mitglieder und Freunde der Wattfahrt,

die Wassersportsaison 2021 steht noch am Anfang, aber es sind schon einige Schiffe im Wasser und die ersten Törns liegen hinter uns.

Bei Soltwaters gibt´s in diesem Jahr viel Neues aber erstmal das Wichtigste.

Wir freuen uns, Ursula Meer als neues aktives Vereinsmitglied begrüßen zu können. Ursula wird uns, den Vorstand, ehrenamtlich in der Öffentlichkeitsarbeit sowie als Umweltbeauftragte unterstützen.

Ursula wird, unter anderem, Gerd bei der Vorbereitung unserer jährlichen Müllsammelaktion tatkräftig zur Seite stehen

Somit werdet ihr in der nächsten Zeit einiges von ihr hören / lesen.

Euer Soltwaters Team

Jahreshauptversammlung 2021 wird verschoben

Liebe Soltwaters Mitglieder,

wir können unsere Jahreshauptversammlung nicht wie geplant im Februar durchführen.

Der aktuelle Lockdown und die hierdurch erforderlichen Abstandsregelungen lassen dies zurzeit einfach nicht zu

Sobald ein neuer Termin feststeht, werden wir euch die Einladung zusenden.

Bis dahin wünschen wir euch eine schöne Winterzeit, bleibt gesund

Euer Soltwaters Team

Erfolgreiche Müllsammelaktion auf Minsener Oog

Bei schönstem Wetter starteten um 8:00 Uhr die Schiffe in Hooksiel und Horumersiel, um die Besatzungen (ein Teilnehmer kam sogar aus Nordfriesland) zur Vogelschutzinsel Minsener Oog zu bringen. Etwa 2 Std nach Hochwasser konnten die Schiffe an der Südspitze der Insel vor Anker gehen, um mit ablaufendem Wasser trocken zu fallen. Die Besatzungen fuhren mit Schlauchbooten oder gingen zu Fuß weiter an Land, um sich dort ab 10 Uhr an der Informationstafel zu treffen. Hier wurden sie von den Mitarbeitern der Nationalparkverwaltung begrüßt und in den Ablauf der Aktion eingewiesen.

Hygieneplan – Covid19/Corona

Aufgrund der aktuellen Situation Covid 19/Corona wurde mit der Nationalparkverwaltung das von Soltwaters vorgelegte Hygienekonzept vorgestellt. Dieses sah u. a. vor, dass auf der Ostseite der Insel im Süden und Norden jeweils eine Trockentoilette mit Zelt aufgestellt wird. Die Idee mit den Trockentoiletten wurden von den Teilnehmern begrüßt und gerne angenommen.

Mit der Nationalparkverwaltung vereinbart war auch, dass 5 feste Gruppen gebildet wurden, die die Insel vom Müll befreien konnten. Ein Wechsel zwischen den Gruppen sollte unterbleiben. 2 Sammelgruppen waren im nördlichen Bereich der Insel tätig. In den Bereichen West, Süd und Ost haben jeweils eine Gruppe nach Müll gesucht.

Organisation

Drei Mitarbeiter der Firma Hirdes, die derzeit im Auftrag des Wasserstraßen- und Schifffahrtamtes Weser-Jade-Nordsee die Minsener-Oog-Umfahrung von Munitionsresten befreien, haben ebenfalls beim Einsammeln des Mülls mitgeholfen.

Die Gruppen wurden von den Organisatoren mit Bollerwagen und Sammelbeuteln sowie mit BigBags ausgestattet. Die Bollerwagen und Sammelbehälter wurden ebenfalls mit den Booten der Teilnehmer zur Insel gebracht. Zum Einsatz kamen ebenfalls Messer, Akkuflexgeräte und Zangen, ohne die zumindest die Schienen nicht vom Müll / Netzen, hätten befreit werden können.

Auch die Verpflegung der Sammler, bestehend aus 140 mit Wurst bzw. Käse belegten Brötchen und Wasserflaschen mussten mit den Booten an Land gebracht werden.

Der zurzeit übliche Mund-Nasenschutz durfte bei Arbeiten, bei denen der Abstand nicht eingehalten werden konnte, natürlich nicht fehlen.

Die gefüllten BigBags wurden mit den Bollerwagen zur Sammelstelle gebracht, an der die Reederei Warrings, als Partner der Müllsammelaktion, den Müll auf eigene Kosten zum Festland bringt. Hierfür möchten wir uns im Voraus bereits bei der Reederei bedanken. Geplant ist, dass der Müll vor den Herbststürmen abtransportiert wird, damit er sich nicht wieder verteilt.

Die mitgebrachten Bollerwagen zeigten sich nur bedingt als geeignet für den Transport der BigBags auf dem losen Sand, da sie immer wieder, aufgrund des Gewichts der Ladung, eingesackt sind.

So dauerte eine Tour, in der 3 bis 5 Personen die Bollerwagen gezogen und geschoben haben, vom Norden der Insel zum Sammelplatz ca. 45 Minuten. Dadurch ist wertvolle Sammelzeit verloren gegangen.

Ansonsten wurden die Sammler schnell fündig, so dass im Laufe des Tages insgesamt 19 BigBags (ca. 14m³) Müll zusammenkamen. Das ist ein Rekord gegenüber den vorhergehenden Sammlungen.

Der Großteil des angeschwemmten Mülls bestand wieder aus Müll aus der Fischerei bzw. Berufsschifffahrt und aus Touristen- und Haushaltsmüll. Auch eine Stoßstange konnte eingesammelt werden. Diese stammte noch von der Havarie der MSC Zoe im Januar 2019.

Vogelschutz in Gefahr

Da es sich bei Minsener Oog um eine Vogelschutzinsel handelt, ist es sinnvoll, diesen Müll regelmäßig zu entfernen, damit sich die Seevögel nicht darin verheddern und anschließend sterben.

Britta Schmidt von der Nationalparkverwaltung teilte mit, dass sich im Norden der Insel eine Brandseeschwalbenkolonie befindet. Die Brandseeschwalben nutzen zum Teil auch die Plastikteile als Nistmaterial für die Nester. Es wurden auf der Insel schon mehrere Vögel gefunden, die sich darin verheddert haben.

Netze und andere Plastikteile zerfallen nach einer langen Zeit in Mikroplastik, dass im Wasser von den Fischen, Vögeln mit der Nahrung aufgenommen wird. Durch den Verzehr der Fische gelangt das Mikroplastik am Ende in die menschliche Nahrungskette. Eine PET Flasche benötigt z. B. ca. 450 Jahre, um zu verrotten.

WEtteränderung

Das am Morgen tolle, sonnige Wetter änderte sich im Laufe des Tages, so dass die Sammler zum Ende der Aktion auch mit 3 Regenschauern und kräftig auffrischendem Wind zu kämpfen hatten.

Da das auflaufende Wasser aufgrund des auffrischenden Windes früher kam, musste die Aktion bereits gegen 15:00 Uhr beendet werden, damit die Sammler wieder sicher zu den Booten zurückkehren konnten. Die Bollerwagen, sowie die Toilettenzelte und die restliche Verpflegung mussten ebenfalls mit zurückgenommen werden.

Nachdem sich alle an Bord eingerichtet hatten und die Boote wieder aufgeschwommen sind, ging es bei starkem Wind mit teilweise heftigen Windböen zurück zu den Ausgangshäfen und somit nach Hause, wo sich alle Teilnehmer wieder erholen konnten.

Trotz der vielen Arbeit und Koordination im Vorfeld hat die Müllsammelaktion in diesem Jahr wieder viel Spaß gemacht und es hat sich gelohnt, da wir eine Rekordmenge an Müll einsammeln konnten. Auch für das kommende Jahr ist wieder eine Müllsammelaktion geplant und wir hoffen auch dann wieder engagierte und begeisterte Sammler auf der Insel begrüßen zu können.

Anmerkung: Einige der in diesen Text eingefügten Fotos sind von unserem Mitglied Markus Hibbeler aufgenommen worden.

Neuer Soltwaters Kalender

Liebe Wassersportfreunde, liebe Wattfahrer,

unser erster Soltwaters Kalender ist eingetroffen.

Im vergangenen Jahr wurden Befliegungen im Wattenmeer durchgeführt.

Die Fotos, die während dieser Flüge entstanden sind, sind so gut geworden, dass wir nun einen eigenen Soltwaters Kalender für das Jahr 2021 entworfen und drucken lassen haben.

Der Kalender ist druckfrisch bei unserer Kassenwartin Katja Kolbe eingetroffen.

Wenn ihr ihn bestellen wollt, schickt uns bitte eine Email an info@soltwaters.de.

Die Kosten inkl. Versandgebühren belaufen sich auf 10,00 €

Viele Grüße euer Soltwaters Team