Anfrage an Parteien und Kandidaten zur Niedersachsenwahl

Wir haben den Parteibüros der CDU, SPD, Grüne, Linke, FDP und AfD die nachfolgenden Fragen zur Wahl in Niedersachsen zukommen lassen. Die Antworten werden wir ebenfalls hier veröffentlichen. Ihr könnt diese Fragen natürlich auch an weitere Parteien und an eure Kanditaten in eurem Wahlbezirk weitergeben.

Die Rückmeldung sollte bis zum 05.10.2017 erfolgen, damit ihr einschätzen könnt, wie sich die Parteien und Abgeordneten zum Thema Befahren des Wattenmeeres positionieren.

Der Fragenkatalog steht auch als PDF zur Verfügung: Anfrage an Parteien und Kandidaten zur Niedersachsenwahl

Die Liste mit den Antworten: Anfrage an Parteien und Kandidaten zur Niedersachsenwahl_Antworten

Die Soltwaters e.V. (http://www.soltwaters.de) nimmt die Interessen der Wattfahrer wie z.B. Segler, Motorbootfahrer, Angler und Fischer, Seekajak-Fahrer etc. wahr. Um unseren Mitgliedern und Mitgliedsvereinen (ca. 12000 Personen) eine Einschätzung zu ermöglichen, ob und wie sich Parteien und Abgeordnete für eine auch künftig freie Fahrt im Wattenmeer einsetzen, haben wir Fragen formuliert, um deren Beantwortung wir Sie bis zum 05.10.2017 bitten.

Ihre Antwort wird gemeinsam mit den Antworten anderer Parteien auf unserer Homepage veröffentlicht und den Mitgliedern und beteiligten Verbänden zur Verfügung gestellt.

Für Rückfragen stehen wir ggf. gerne zur Verfügung.
Vielen Dank für Ihre Mühe.

Vorbemerkung
Seit Jahrhunderten befährt der Mensch das durch Inseln und Sände geschützte Wattenmeer der Nordsee. Die Natur konnte sich trotz der intensiven Nutzung gut entwickeln. Die Nationalparkverwaltung will seit Ausweisung des Wattengebietes als Naturschutzgebiet und später als Nationalpark Zug um Zug den Menschen und damit auch die Wassersportler systematisch aus dem Wattenmeer heraus halten. Sie beabsichtigt, zusätzlich zu den bestehenden Flächen doppelt so viele Gebiete zu sperren wie bisher. Wir sollen uns nur noch auf vorgegebenen Wegen bewegen dürfen. Als besonders naturverbundene Wattfahrer wollen wir auch nachfolgenden Generationen das persönliche Erleben dieser einmaligen, wundervollen Natur ermöglichen. Wir können nicht erkennen, warum verantwortungsbewußt und umweltschonend ausgeübter Wassersport, z.B. das Segeln, die Natur negativ beeinflussen soll.
 
Fragen
Wenn Sie und Ihre Partei nach der Wahl in Niedersachsen Regierungsverantwortung übernehmen

1.: …werden Sie sich dafür einsetzen, dass die Kleinschifffahrt (Tradition, Sport und Freizeit) im Wattenmeer als wesentlicher Teil des Tourismus und der dahinter stehenden Wirtschaft im bisherigen Maß erhalten bleibt?

2.:..sind Sie dafür, dass das Wattenmeer als Weltnaturerbe, dessen ursprüngliche Nutzung gemäß Gesetzesvorgabe nicht verändert werden darf, weiterhin befahrbar bleiben muss (außerhalb der bisherigen gesperrten Schutzgebiete)?

3.:.. sind Sie auch der Auffassung, dass nachvollziehbare Gründe vorliegen müssen, die die angebliche Beeinträchtigung von Tieren durch Boote belegen, ehe großflächige Sperrungen erfolgen?

4.:..werden Sie sich deshalb für ein unabhängiges Monitoring durch wirklich sach- wattkundige Personen, die selbst auch schon mal im Watt waren, einsetzen zur Bewertung vermuteter Schädigungspotentiale aller im Wattenmeer Handelnden als Voraussetzung für jegliche weitere Diskussionen und Regelungen? Oder würden Sie die vorsorgliche Einrichtung von zusätzlichen Sperrgebieten zum angeblichen Schutz von Tieren befürworten?

5.:…werden Sie sich dafür einsetzen, dass die für die Sicherheit von Kleinbooten unverzichtbaren Wattenhochs und das hohe Watt im Schutz von Inseln und Sänden befahrbar bleiben, weil sie einen natürlichen Schutz für die Seefahrt im Wattenmeer darstellen und für die Sicherheit von Boot und Mensch unabdingbar sind ?

6.:…werden Sie den Antrag der drei Küstenländer zur Änderung der Befahrensverordnung, der von Minister Habeck aus Schleswig-Holstein überhastet auch im Namen von Niedersachsen dem Bundesverkehrsminister kurz vor der Wahl in Schleswig-Holstein zugesandt wurde, zurückziehen und dies in der Koalitionsvereinbarung aufnehmen? Die zugesagte Abstimmung hier in Niedersachsen hat offenbar noch nicht stattgefunden, zumindest wurde den betroffenen Verbänden bisher nicht mitgeteilt, was konkret geplant ist, und die Nationalparkverwaltung hat uns um Geduld gebeten. Bis heute wurden keine Begründungen oder Belege dafür vorgelegt, dass die Kleinschifffahrt die Bestände der Tiere im Wattenmeer negativ beeinflusst.

 

Müllsammelaktion: 50 Soltwaters Mitglieder befreien Wangerooge vom Müll

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Die Müllsammelaktion am 02.09.2017 auf Wangerooge wurde, wie schon 2016, erfolgreich von Gerd Scheffler/Soltwaters organisiert. Einige Boote haben bereits am Freitag Abend den Ankerplatz am Ostende von Wangerooge angelaufen. Samstag morgen hatte sich die Flotte der Boote auf 25 erhöht. Unter anderem hatte Peter Segebade auch viele Teilnehmer aus Hooksiel und Horumersiel aktivieren können. So reiste z. B. das Motorboot „Kolbenfresser“ mit 10 freiwilligen Helfern an. Die Organisatoren dieser Aktion und der Vorstand von Soltwaters möchte sich an dieser Stelle ganz herzlich bei den Teilnehmern bedanken.

Bevor wir uns um 11.30 Uhr mit 50 Sammlern auf den Weg zur Jever-Platform machten, gab es erst einmal eine kleine Stärkung in Form von belegten Brötchen. Zudem wurden wir auch mit Wasser- und Schorleflaschen versorgt. Damit wir als Soltwaters-Mitglieder und Gruppe zu erkennen waren, gab es für alle, die wollten ein Soltwaters-T-Shirt.

An der Jeverplatform angekommen haben wir uns mit den Mitarbeitern der Nationalparkverwaltung, des Nationalparkhauses auf Wangerooge und Mitgliedern des Mellumrates getroffen. Wir haben uns in 4 Gruppen aufgeteilt, um mit 2 Gruppen die Nordseite und Südseite Richtung Westen abzusuchen und mit den anderen beiden Gruppen Richtung Osten.

Wir wurden filmisch von Nonstopnews begleitet. Auf der Webseite vom Friesischer Rundfunk gibt es einen schönen Bericht, wenn man sich durch die Werbung gearbeitet hat.

In der „Nordstrandgruppe“ die gen Osten gesammelt hat, gab es den größten Einzelfund in Form eines sehr großen Netzes. Dieses konnte mit Hilfe tatkräftiger Hilfe aller Sammler aus dieser Gruppe ausgegraben und zum Müllsammelbehälter an der Jeverplattform transportiert werden.

Die Südseite hat sich durch eine große Anzahl von Glasscherben hervorgehoben. Die meisten Scherben stammen aus den Hinterlassenschaften des früheren Bünder Schullandheims, welches sich an der Ost-Bake befunden hatte. Im Dunkeln sollte man hier jedenfalls nicht Barfuß laufen, auch wenn wir hier gesammelt haben. Es dürften noch genug schnittige Hinterlassenschaften zu finden sein. Im Bereich des ehemaligen Heims waren auch viele Eisenteile zu finden. Diese konnten von uns auch nicht alles entfernt werden. Im Herbst soll hier eine Säuberungsaktion (Rückbau) durch das WSA erfolgen als Ausgleich für die Befestigungsarbeiten am Westende von Wangerooge.

Insgesamt war auf Wangerooge die gesammelt Menge Müll geringer als auf Minsener Oog. Wir haben hier auch nicht die Anzahl der Teile gezählt. Trotzdem sind wir mit dem Erfolg der Sammlung mehr als zufrieden. Der Schwerpunkt lag auch nicht beim Fund von Netzen und Schnüren. Aber wir haben dieses Mal nicht nur etwas zum Schutz der Natur und Tiere sondern auch der Menschen getan.

Wir möchten mit dieser Aktion auch erreichen, dass sich die Soltwaters-Mitglieder und darüber hinaus alle Wassersportler der Problematik bewusst werden und bei Strandspaziergängen sich einfach auch mal nach dem Strandmüll bücken und diesen einsammeln. Auf Wangerooge finden sich z. B. an der Jeverplatform und am Ostende Müllsammelboxen, die von der Gemeinde aufgestellt wurden.

Ca. die Hälfte der Boote war über Nacht vor Anker liegen geblieben um diesen schönen Sommerabend zu geniessen. Die einstimmige Meinung der Teilnehmer lautetet, dass es ein toller und erfolgreicher Sammeltag war und wir dieses unbedingt im Folgejahr wiederholen sollten.

Wir werden daher in Abstimmung mit der Nationalparkverwaltung überlegen, wo und wann wir im nächsten Jahr wieder aufräumen und aktiven Naturschutz betreiben.

Links auf Veröffentlichungen und Presseartikel:

Nonstopnews
Friesischer Rundfunk

WK20170909_Müllsammeln Wangerooge

Link zur Foto-Seite

Gemeinsame Presseinformation der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und der Soltwaters e.V. Interessenvertretung der Wattfahrer Für einen müllfreien Wangerooger Inselosten Freiwillige des Seglerverbands Soltwaters e.V. sammeln Strandmüll

Gemeinsame Presseinformation
der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und
der Soltwaters e.V. Interessenvertretung der Wattfahrer

Für einen müllfreien Wangerooger Inselosten

Freiwillige des Seglerverbands Soltwaters e.V. sammeln Strandmüll

Wattsegler im Einsatz für den Nationalpark: In einer gemeinsamen Sammelaktion der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, des Mellumrat e.V., dem Nationalparkhaus Wangerooge, der Gemeinde Wangerooge und der Soltwaters e.V. Interessenvertretung der Wattfahrer wurde am 2. September das Ostende Wangerooges von Strandmüll gesäubert.

Ein schmaler Dünenzug prägt die langgezogene Ostspitze Wangerooges, der teils in der Zwischenzone, teils in der streng geschützten Ruhezone des Nationalparks liegt. Treffpunkt der 50 freiwilligen Helfer*innen, die mit 24 Segelbooten und einem Motorboot nach Wangerooge gekommen waren, war die Beobachtungsplattform auf halbem Wege zwischen der Nationalpark-Station Ost und dem östlichen Ende der Insel. Von dort aus suchten je zwei Gruppen systematisch den Strand auf der Nord- und auf der Südseite des Dünenzuges sowie die Wege in den Dünen ab. Unterstützt wurden sie dabei von Vertreter*innen der Nationalparkverwaltung, des Nationalpark-Hauses und des Mellumrat e.V. Der Mellumrat betreut die Insel Wangerooge im Auftrag der Nationalparkverwaltung naturschutzfachlich. Um Störungen der um Hochwasser auf der Insel rastenden Vögel zu minimieren, begann die Sammelaktion drei Stunden nach Hochwasser und dauerte bis Niedrigwasser. Zu dieser Zeit suchen die Vögel auf den trocken gefallenen Wattflächen nach Nahrung.

Zu den häufigsten Funden gehörten Glasscherben, Eisen und Netzreste. Aber selbst einzelne Kunststofffäden, Zigarettenkippen und andere Kleinteile landeten in den Säcken der freiwilligen Müllsammler*innen. Denn diese verschandeln die Natur nicht nur optisch, sondern stellen ebenfalls eine Gefahr für Vögel, Meerestiere und andere an der Küste lebende Tiere dar, die den Müll mit Nahrung verwechseln und ihn fressen oder sich in ihm verfangen und verenden. Am Ende des Tages standen 8 mit Meeresmüll gefüllte Säcke und 2 gefüllte Müllsammelboxen auf der Insel zu Buche. Den kostenlosen Abtransport und die Entsorgung der Müllsäcke organisieren die Gemeinde Wangerooge und der Landkreis Friesland.

„Angesichts der riesigen Menge an Müll, die im Meer bleibt, können solche Sammelaktionen immer nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein“, erklärte Dr. Gregor Scheiffarth, Dezernent der Nationalparkverwaltung. Dennoch seien sie unverzichtbar – gerade auch, um die Öffentlichkeit auf die Problematik aufmerksam zu machen und die Entwicklung von Lösungsansätzen zu fördern. „Wir begrüßen deshalb ausdrücklich das Engagement von Soltwaters e.V. zum Schutz der einzigartigen Natur des Weltnaturerbes Wattenmeer.“

Bereits zum zweiten Mal haben die Wattfahrer*innen von Soltwaters e.V. eine Müllsammlung im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer durchgeführt. Im vergangenen Jahr sammelten 40 Freiwillige auf dem benachbarten Strombauwerk Minsener Oog fast 18.000 Strandmüll-Teile.

„Wir haben in diesem Jahr nicht die Anzahl der Müllteile gezählt“, so Iris Bornhold von Soltwaters e. V. „Es war für uns von vornherein klar, dass wir auf einer touristisch erschlossenen Insel nicht so viel Müll finden würden, wie auf der unbewohnten Insel Minsener Oog. Trotzdem ist doch ein ansehnlicher Haufen an Müll von uns zusammengetragen worden. Hier auf Wangerooge waren dies auf der Südseite sehr viele Eisenteile und erschreckend viele Scherben. Diese waren nicht nur zwischen den Steinen zu finden, sondern auch im losen Sand. Damit haben wir dieses Mal nicht nur etwas zum Schutz der Natur, sondern auch der Menschen getan.

Die Sammelaktion war dank der Unterstützung der Mitglieder wieder ein voller Erfolg und an diesem sommerlichen Tag hat es zusätzlichen Spaß bereitet, sich in der Natur zu bewegen.

Ganz sicher wird im nächsten Jahr wieder eine Müllsammelaktion starten. Wo und wann diese stattfindet wird Soltwaters e. V., wie in der Vergangenheit, mit der Nationalparkverwaltung abstimmen. Sicherlich werden die Mitglieder diese Aktion wieder tatkräftig unterstützen.“

Mit dem Abend-Hochwasser lichtete ein Teil der Soltwaters-Flotte ihre Anker zur Rückkehr ans Festland. Für die gelungene Aktion sprachen die Vertreter*innen der Nationalparkverwaltung, des Nationalparkhauses und des Mellumrat e.V. den Freiwilligen von Soltwaters e.V. ihren Dank aus.